Unser Sohn Ture ist das jüngste von vier Kindern. Die Schwangerschaft, Geburt und auch die Säuglingszeit verliefen problemlos. Doch als es auf den ersten Geburtstag zuging, wurde bei Ture deutlich, dass seine Entwicklung keinem normalen Verlauf folgt. Ture konnte mit 12 Monaten noch nicht sitzen, nicht robben, geschweige denn krabbeln. Dem Besuch beim Kinderarzt folgte eine Überweisung an ein spezialisiertes Zentrum für frühkindliche Entwicklung an einem Universitätsklinikum. Auf einmal waren wir damit konfrontiert, dass unser Kind eine ungeahnte Beeinträchtigung haben würde und dass er im Leben einen ganz anderen Weg einschlagen würde als seine älteren Geschwister.
Es folgte eine sorgenvolle Zeit mit zahlreichen Arztbesuchen, Aufenthalten im Krankenhaus und diagnostischen Untersuchungen, die jedoch keine Ursache für seine Entwicklungsverzögerung aufdecken konnten. Während dieser Zeit entwickelte Ture ein massiv selbstverletzendes und immer mehr stereotypes Verhalten. Schließlich wurde mit drei Jahren Autismus und eine geistige Behinderung diagnostiziert. Erst fünf weitere Jahre später erfuhren wir mit Hilfe genetischer Untersuchungen, dass die Ursache für Tures Behinderung ein sehr seltener Gendefekt ist. Weltweit sind erst etwa 150 Menschen mit einem Defekt in diesem Gen bekannt und Behandlungsmöglichkeiten gibt es nicht.
Mittlerweile ist Ture fast 11 Jahre alt. Durch intensive Förderung hat er gute Fortschritte gemacht, kann sich jedoch bis heute nicht durch Sprachemitteilen. Mit Hilfe eines Sprachausgabegerätes kann er inzwischen einige grundlegende Bedürfnisse und Wünsche äußern.
Besonders schwierig wird es für Ture, wenn neue Situationen eine Abweichung von der üblichen Routine erfordern. Dies ist für ihn oft unverständlich, verunsichert ihn zutiefst und kann regelrechte Panik hervorrufen. Auch Geräusche, Gerüche, Lichteffekte oder Berührungen können bei Ture starke Stressreaktionen und dann selbstgefährdende Verhaltensweisen auslösen. Im Alltag müssen wir sehr aufmerksam sein, diese Reizüberflutung zu verhindern. Doch dies gelingt uns leider nicht immer.
Als Familie versuchen wir Sachen zu unternehmen, die auch für andere Familien selbstverständlich sind. Aber Ausflüge, Schul- und Sportfeste, ein Stadtbummel oder der Besuch eines Weihnachtsmarktes sind mit großen Herausforderungen verbunden. Ture läuft oft unvermittelt davon, weil etwas sein Interesse geweckt hat. Jedoch kann Ture Gefahren nicht erkennen und sich auch Fremden gegenüber nicht verständlich machen. Die Angst, dass er z.B. sich und andere somit im Straßenverkehr gefährdet, ist sehr groß.
Bis zum Ausbruch der Covid-19-Pandemie bekam Ture regelmäßig Besuch von einem Therapiehund. Ture genoss die Stunde mit dem Therapiehund immer aus vollen Zügen. Wir beobachteten, dass er große Freude an der Interaktion mit dem Hund zeigte und stetig ruhiger und ausgeglichener war. Durch seine hohe Motivation, mit dem Hund interagieren zu wollen, trainierte Ture dabei auf ganz natürliche Weise seine kommunikativen und sozialen Fähigkeiten.
Wir sind davon überzeugt, dass ein speziell auf Tures Bedürfnisse trainierter Assistenzhund eine enorm große Unterstützung sein wird, Ture auf dem Weg in ein selbständigeres Leben helfen und seine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben fördern könnte. Durch einen Assistenzhund bekäme Ture die Chance aus seiner Isolation ein stückweit herauszukommen und wir als Familie die Möglichkeit in einen etwas normaleren Alltag hineinzufinden.
Ein speziell für Ture ausgebildeter Assistenzhund könnte:
• Weglauftendenzen unterbinden,
• Anzeigen, wenn Ture dennoch weggelaufen ist und Ture auffinden,
• Verhindern, dass Ture unkontrolliert auf die Straße rennt,
• eine drohende Reizüberflutung bei Ture anzeigen und ihn beruhigen, um selbst gefährdendem Verhalten vorzubeugen,
• zur Verbesserung sozialer Interaktionen und Beziehungen beitragen,
• Tures Spracherwerb und nonverbale Kommunikationsfähigkeiten unterstützen,
• Stress verringern bei Aktivitäten außerhalb des routinierten Ablaufs.
Der speziell für Ture ausgesuchte Assistenzhund wird vom Team WZ Hundezentrum GmbH ausgebildet und vom Servicehundzentrum e. V. unterstützt. Diese speziell auf Ture zugeschnittene und intensive Ausbildung des Hundes dauert insgesamt 2 Jahre und wird 26.000,- Euro kosten.
Wir können leider nicht die gesamte Summe selbst aufbringen und würden uns über Ihre finanzielle Unterstützung sehr freuen.
Vielen Dank.
Servicehundzentrum e.V.
Ausbildungstelle
WZ Hundezentrum GmbH
Hauptstr. 7
18279 Lalendorf OT Raden
Telefon: 038452/504081
Mobil: 0173/2402112
E-Mail: info@wzhundezentrum.de
Eltern von Ture:
Tanja Reuter und Stefan Jäkel
E-Mail:
saassistenzhund.ture@gmail.com
Ihre Spende bitte an Spendenkonto:
Servicehundzentrum e.V.
Ostsee Sparkasse Rostock
IBAN: DE65 1305 0000 0201 0961 88
BIC: NOLADE21ROS
Verwendungszweck: Assistenzhund für Ture
Spendenquittung kann ab 150,- Euro
ausgestellt werden.